An einem heißen Sommertag im Juni war in einer Erstaufnahmeeinrichtung der DRK für besonders schutzbedürftige Geflüchtete ordentlich was los: 13 Mitarbeiter von Google Deutschland besuchten die Einrichtung, um sich einen Tag lang intensiv mit den dort lebenden Kindern zu beschäftigen. Derzeit leben dort etwa 125 Frauen und Kinder aus verschiedenen Herkunftsländern, insbesondere aus Syrien und Afghanistan. Sie haben zum Teil sehr dramatische Fluchterfahrungen hinter sich und benötigen ein besonderes Maß an Zuwendung. Der Projekttag beginnt um 10 Uhr morgens bei hochsommerlichen 28 Grad. Die Sonne lacht und die Google-Mitarbeiter treffen pünktlich und gut gelaunt einer nach dem anderen am Treffpunkt ein. Nach einer kurzen Einführung zum tatkräftig e. V. und zur Einrichtung kann es auch schon losgehen. Auf dem Vormittagsprogramm steht eine Spieleaktion mit den Kindern, bei der die Freiwilligen den Kindern verschiedene Brett- und Gesellschaftsspiele beibringen, damit sie diese zukünftig auch selbst spielen können. Die Spiele sind Teil einer großen Spende für die Einrichtung und bisher noch nicht genutzt worden. Da das Wetter so schön ist, findet das Ganze draußen an Biertischen statt. Google-Mitarbeiter engagieren sich für geflüchtete Kinder Kaum haben sich die Google-Kollegen in Zweierteams aufgeteilt, stürmen schon die Kids heran und stürzen sich auf die Tische. Nach anfänglichem Chaos, pendeln sich im Schnitt 2 Kinder auf 2 Freiwillige ein – also eine – für diese Aktion sinnvolle – 1-zu-1-Betreuung. Da die Freiwilligen den Kindern die Spielregeln beibringen sollen, sind zunächst einige nervös, weil sie die Spiele vorher selbst nicht kennen. Aber zum Glück stellen die Spiele (die meisten für Kinder ab 5 Jahren) keine größere Herausforderung dar und die Spielregeln sind schnell erfasst. Die Kinder haben alle jeweils einen Zettel erhalten, auf dem die jeweiligen Spiele abgebildet sind. Für jedes Spiel, das sie spielen, bekommen sie einen Haken, ihren persönlichen Favoriten dürfen sie hinterher behalten. Der rund 2-stündige Spielemarathon läuft fast schon unheimlich harmonisch ab. Die Kinder sind sehr konzentriert bei der Sache und haben am Ende mindestens 3 von insgesamt 5 Spielen ausprobiert. Der erste Teil des Projektes ist also schon mal ein voller Erfolg. Nach der Spieleausgabe geht´s erstmal in die Mittagspause, in der sich die Freiwilligen über ihre Eindrücke vom Vormittag und auch untereinander austauschen. Die Google-Truppe ist nämlich bunt zusammengewürfelt und viele lernen sich hier bei diesem tatkräftig-Projekt erst kennen. Frisch gestärkt geht es in den zweiten Teil des Tages. Geplant ist ein gemeinsamer Ausflug zum Niendorfer Gehege mit Besuch des Rehgeheges und des Spielplatzes. Ziel der körperlich aktiven Exkursion ist es, den Kindern und Müttern einen Ausflugsort näher zu bringen und ihnen damit zu helfen, die Umgebung der Erstaufnahme kennenzulernen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an den Wettergott – bei schönstem Ausflugswetter macht die Aktion gleich doppelt Spaß. Kleiner Wermutstropfen: Leider kommen nicht so viele Mütter mit wie gewünscht, was damit zusammenhängt, dass heute der Fastenmonat Ramadan beginnt. Keine Nahrung und vor allem keine Getränke bei dieser Hitze – verständlich, dass vielen der Ausflug zu anstrengend ist. Google-Mitarbeiter engagieren sich für geflüchtete Kinder Der Rest der Gruppe macht sich jedoch fröhlich mit Bus und zu Fuß auf den Weg. Jeder Freiwillige nimmt ein Kind an die Hand und los geht´s durch Stadt und Wald. Angekommen beim Rehgehege gibt es kein Halten mehr. Die Kids sind fasziniert von den Rehen und gehen mit Streicheleinheiten und Snacks vorsichtig auf Tuchfühlung. Gar nicht so leicht, sie dort wieder loszureißen, aber es soll ja noch zum Spielplatz gehen. Bei Seilbahn, Rutsche, Schaukel und mitgebrachten Ballspielen wird sich nochmal ordentlich ausgetobt. So sind am Ende des Tages alle völlig groggy. Einige Kinder schlafen noch auf dem Heimweg erschöpft auf dem Arm „ihres“ Freiwilligen ein. Was für ein schöner Tag mit so vielen neuen Erfahrungen für alle Beteiligten. Die Kinder hatten sichtlich viel Spaß an dem abwechslungsreichen Programm und sind jetzt stolze Besitzer der Spiele, die sie nun auch selbst mit ihren Geschwistern und Freunden spielen können. Die Freiwilligen haben sich über die hautnahen Einblicke in die Arbeit der Einrichtung und den Lebensalltag der Familien gefreut. Einige waren überrascht, wie „gut die Anlage in Schuss ist“ und finden es super, wie engagiert die Helfer vor Ort sind. Sie sehen das Projekt als „Ice-Breaker“ für zukünftige Begegnungen mit Geflüchteten. Viele möchten nun gerne mehr tun und sich auch langfristig für Geflüchtete engagieren. Darüber hinaus bezeichnen sie den Einsatz als „schönen Tag mit Teambuilding-Charakter und Freizeitwert“. Ein positiveres Ergebnis dieses Projekttags hätten wir uns nicht wünschen können. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns schon jetzt auf das nächste Projekt!