Ehrenamtliche und berufliche Arbeit unter der Lupe
Engagement,
20. November 2013
Im Rahmen der Veranstaltung „Arbeit so und so – Ehrenamtliche und berufliche Arbeit unter der Lupe“ war unser Vorstandsmitglied Nele vergangene Woche zu Gast im Institut für Engagementförderung. Ziel des Abends: Mit einer Mischung aus einführenden Informationen, Erfahrungsberichten und offener Diskussionsrunde der Bedeutung von ehrenamtlicher Arbeit auf den Grund gehen.rnrnDie eingeladenen Talkgäste sind beruflich alle sehr eingespannt und engagieren sich nebenbei trotzdem ehrenamtlich. Organisator Matthias Pregla musste feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, solche Leute zu finden. Der typische Ehrenamtliche – so möchte man meinen – ist Rentner oder zumindest nicht Vollzeit beschäftigt. Unsere Nele gehört zu den Ausnahmen und erzählt unter anderem von der Ausgleichsfunktion ehrenamtlicher Arbeit: „Die Vorstandsarbeit und strategischen Teamtreffen bei tatkräftig verlangen ganz andere Fertigkeiten als mein Beruf als Zahnärztin. Das ist ein guter Ausgleich und holt mich immer wieder raus aus meiner eignen kleinen Welt.“rnrnSpannend sind auch die Berichte der anderen Gäste: Ein Mitarbeiter von IBM Deutschland engagiert sich z. B. ehrenamtlich als Fahrer des Mitternachtbusses von der Diakonie Hamburg. Ausgestattet mit heißen Getränken, Lebensmitteln, Schlafsäcken und warmen Decken, fährt der Mitternachtsbus jeden Abend zu den Schlafplätzen der Obdachlosen – eine tolle Sache, wie wir finden!rnrnWährend der Gesprächsrunde und der anschließenden Diskussion steht die Aussage „Ehrenamt ist Arbeit“ im Vordergrund, denn Ehrenamt geschieht unter Bedingungen, die theoretisch bezahlt werden könnten. Was ist also – abseits von der (Nicht-)Bezahlung – der eigentliche Unterschied zwischen beruflicher und ehrenamtlicher Arbeit? Nele gibt an, bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit keinen Stress zu empfinden – es sei eben freiwillig und keine Pflicht. Matthias Pregla verweist auf die Begegnungen mit sich selbst und der Welt. Ehrenamtliche Arbeit bietet also zum einen die Möglichkeit, seine eigenen Interessen und Grenzen unverfänglich auszuloten und so der Frage „Wer bin ich eigentlich?“ ein Stückchen näher zu kommen. Zum anderen geht es darum, die Welt nach eigener Überzeugung mitzugestalten.rnrnAussagen wie „Ehrenamt hat eine ganz eigene Qualität“ oder „Ehrenamtliche arbeiten Studien zu folge effektiver als ihre hauptamtlichen Kollegen“ sorgen für weiteren Diskussionsstoff. Jeder Teilnehmer kommt zu Wort und bringt den gemeinsamen Austausch voran – kein Wunder, dass der Abend im Nu verfliegt! Was bleibt sind neue Impulse und ein guter Eindruck: Die besondere Kombination aus wissenschaftlichem Input, Talkgästen und offenem Dialog gefällt uns sehr!